Landschaftstypen

Meerbruch

Rastende Zugvögel

Der Meerbruch ist Jagdrevier für Seeadler und Fischadler, Rastgebiet für abertausende Zugvögel und auch der Laubfrosch fühlt sich hier wieder wohl.

Wiesen unter Wasser – ein Naturparadies

Lautstarke Froschkonzerte und große Vogelschwärme lassen sich in den weiträumigen Feuchtwiesen erleben. Zwischen den flachen Gewässern – den Blänken – finden Wat- und Wiesenvögel ideale Lebensbedingungen. Im Herbst und Frühjahr rasten abertausende Zugvögel im Meerbruch und bieten ein beeindruckendes Naturschauspiel – bestens zu beobachten von den Aussichtstürmen. Auch der See- und Fischadler haben hier ihre Jagdreviere.

  • Lage: Landschaft im Naturpark Steinhuder Meer (Westufer)
  • Fläche: ca. 1.200 ha
  • Beschaffenheit: Feuchtwiesenlandschaft mit Flachwasserbereichen, Tümpeln, Hecken, Büschen, Gräben; entlang des Seeufers Niedermoorgürtel mit Erlen-Bruchwald
  • Sehens- und Erlebenswertes: Meerbrucherlebnisweg, Adlerhorste, Wasserbüffel, Aussichtstürme, Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer e.V.
  • Entlang des Meerbrucherlebniswegs können von Beobachtungstürmen und -hütten die Tiere im Meerbruch beobachtet werden, ohne sie zu stören.

Ein See verlandet, ein Bruch entsteht

Der Name des Meerbruchs deutet auf seine Entwicklungsgeschichte hin: Ein sogenannter Bruch ist ein Wald, der fast permanent unter Wasser steht. Auch das Gebiet am Westufer des Steinhuder Meeres war einst weiträumig von Erlen bedeckt. Heute finden sich Erlenbruchwälder nur noch direkt am Seeufer.

Schutzgebiet mit internationaler Bedeutung

Der Meerbruch ist wie das Steinhuder Meer ein Feuchtgebiet internationaler Bedeutung. Als Fauna-Flora-Habitat- und Vogelschutzgebiet ist es zudem Teil von Natura 2000, einem europäischen Netz von Schutzgebieten mit dem Ziel, gefährdete heimische wildlebende Tiere und Pflanzen und deren natürliche Lebensräume länderübergreifend zu schützen.

Naturschutz mit sichtbaren Erfolgen

In den 1950er-Jahren führten großflächige Entwässerungen und intensive Bewirtschaftung zu massiven Beeinträchtigungen der artenreichen Feuchtwiesen. Viele charakteristische Tier- und Pflanzenarten gingen zurück oder verschwanden ganz.

Seit den 1990er Jahren wurden die meisten Wiesen wiedervernässt. Durch die Ausweisung des Meerbruchs als Naturschutzgebiet entstanden beruhigte Brut- und Rastzonen. Durch vielfältige Naturschutz- und Landschaftspflege-Maßnahmen ist der Meerbruch heute wieder eine artenreiche Landschaft. Viele bedrohte Arten konnten erhalten oder neu angesiedelt werden.

Die Landbewirtschaftung wird extensiv ausgeführt, das heißt, der Lebensrhythmus der Tiere, wie etwa die Brutzeit der bodenbrütenden Vögel oder der Landgang der Amphibien, bestimmen Mahd und Pflege der Wiesen.

Klein aber oho – der Laubfrosch ist zurück

Ende der 1970er Jahre hatte der Laubfrosch sein letztes Laichgewässer im Meerbruch verloren, er galt hier als ausgestorben. 2015 startete ein erfolgreiches Wiederansiedelungsprojekt. Inzwischen hat sich der Laubfrosch wieder über die Grenzen des Meerbruchs ausgebreitet. Seine Balzrufe sind im Frühjahr weit hörbar. Das Froschkonzert kann beeindruckende 90 Dezibel erreichen – so laut wie ein Kammerkonzert.

Zahlreiche, neu angelegte Tümpel dienen neben Laubfröschen auch Kammmolchen, Moor- und Teichfröschen als Lebensraum. Sie alle leben amphibisch: Die Eiablage und Kinderstube ist im Wasser, die ausgewachsenen Tiere leben an Land. Für viele Vögel und andere Tiere sind sie willkommene, reichhaltige Nahrung.

Was machen die Wasserbüffel auf den Wiesen? Worin unterscheiden sich Fisch- und Seeadler? Die Antworten und noch viele nützliche Hinweise für einen Ausflug in diese Wiesenlandschaft liefert der Flyer "Der Meerbruch".