Erlebniswanderungen für Sehbeeinträchtigte und Blinde
Reisen für Alle: Angebot wird ausgeweitet
Ein April-Sonntag am Steinhuder Meer: Eine Gruppe von sehbeeinträchtigten Menschen und Blinde im Alter von 14 bis 90 Jahre ist mit Ihren Begleitpersonen bei herrlichem Wetter zwischen Steinhude und Hagenburg unterwegs. Während der kleinen Wanderung bringt die Dipl. Biologin Sieglinde Fink den Teilnehmenden die frühlingshafte Pflanzenwelt näher – auch ohne genaue Inaugenscheinnahme.
An den Blüten von Traubenkirsche, Wiesenschaumkraut oder Bärlauch wird gerochen. Der japanische Knöterich und die Schwarz-Erle werden gefühlt und ertastet. Frische junge Lindenblätter können probiert werden - sie eignen sich als Ersatz für Basilikum auf Tomate und Mozzarella. Die nach Knoblauch riechenden Blätter des Bärlauchs können bis zur Blüte für den Eigenbedarf als Würze für Kräuterbutter oder Pesto-Zutat gesammelt werden. „Aber bitte nicht mit Maiglöckchen oder Herbstzeitlose verwechseln“, warnt Fachfrau Fink: „Diese Pflanzen sind in all ihren Teilen giftig.“ Auch das Buschwindröschen gehört zu den giftigen Pflanzen.
Der Frühlingswanderung am Meer-Ufer, Ko-Veranstalter ist die Selbsthilfevereinigung Pro Retina – von und für Menschen mit Netzhauterkrankungen und deren Angehörige – werden weitere inklusive Exkursionen folgen. Der Naturpark Steinhuder Meer erweitert damit sein Angebot auch für Sehbeeinträchtigte und Blinde. Für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen kommt bei Führungen eine Hörunterstützungsanlage zum Einsatz.