Der Naturpark begrüßt Gäste mit Höreinschränkungen in Steinhude
Auf dem Weg zu akustischer Barrierefreiheit: Am Dienstag, 13. Juli, waren zehn Besucherinnen und Besucher mit unterschiedlichen Höreinschränkungen zu Gast im Naturpark-Infozentrum Steinhude. Bei einer zweistündigen Führung unter der Leitung von Umweltpädagogin Elke Bohn lernten sie unter anderem die tierischen Bewohner des Nachtwalds und das Leben der Zugvögel in den Meerbruchwiesen kennen.
Um das möglich zu machen, hat der Naturpark Steinhuder Meer im letzten Jahr eine Hörunterstützungsanlage angeschafft. Die mobile Hörhilfe, auch FM-Anlage genannt, kommt bei Führungen zum Einsatz. Die Sprecherin oder der Sprecher benutzt dabei ein Mikrofon, die Audiosignale landen über Funk bei Empfängern, die um den Hals getragen werden. So können bis zu zwölf Besucherinnen und Besucher mithilfe des eigenen Hörgeräts, Cochlea-Implantats oder eines Kopfhörers das Gesagte besser verstehen. Ebenfalls wichtig: der Blick auf Lippenbewegungen und Mimik. Menschen mit Höreinschränkungen ist es deshalb gesetzlich erlaubt, beim Kommunizieren die Maske abzunehmen.
"Durch Stress, Lärm, einen Unfall oder altersbedingt ist jede fünfte Person in Deutschland von Höreinschränkungen betroffen. Bei den Über-70-Jährigen sind es 50 Prozent", weiß Gisela Hänel, die den Besuch als Kulturbeauftragte des Deutschen Schwerhörigenbundes organisiert hat. Anlagen wie die im Naturpark ermöglichen diesen Menschen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Die FM-Anlage kommt nicht nur bei Gruppenbesuchen zum Einsatz
Der Naturpark bietet alle Führungen auch für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen an. Interessierte können telefonisch unter 0511 / 616 -23015 oder per Mail an elke.bohn@region-hannover.de Kontakt zum Naturpark-Team aufnehmen.