Svenja Becker ist die neue Rangerin im Naturpark Steinhuder Meer
33-Jährige will junge Menschen für den Naturschutz begeistern und ist rund um Niedersachsens größten See für Mensch und Natur im Einsatz: Svenja Becker verstärkt seit Mai als erste Rangerin am Steinhuder Meer das Naturpark-Team. Sie bringt unter anderem Erfahrung als Rangerin aus dem Bayrischen Wald mit, dem ältesten und größten Waldnationalpark Deutschlands.
„Für mich ist der Job als Rangerin nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung“, betont Svenja Becker. Mit dem Thema Umweltpädagogik ist sie erstmals während ihrer Ausbildung zur Erzieherin in Berührung gekommen. Es folgten ein Bundesfreiwilligendienst im Naturpark Nuthe-Nieplitz südlich von Berlin und ein Studium in Landschaftsnutzung und Naturschutz mit der Vertiefung zur Schutzgebietsbetreuung in Eberswalde.
Ihre ersten Monate am Steinhuder Meer hat die Rangerin genutzt, um den Naturpark kennenzulernen: „Bei unserer täglichen Arbeit im Außendienst, hat mich überrascht, wie sehr sich die Aufgaben teilweise von anderen Schutzgebieten, die ich kennengelernt habe, unterscheiden. Hier im Naturpark wird man nach einem entsprechenden Lehrgang zur Verwaltungsvollzugsbeamtin bestellt. Dies liegt daran, dass wir zum einen die Einhaltung der Rechtsvorschriften in den Naturschutz- und Landschaftsschutzgebieten, aber auch die strom- und schifffahrtspolizeilichen Angelegenheiten auf dem Steinhuder Meer überwachen.“
Svenja Becker unterstützt Hauke Zirfas, der seit 2022 als Naturpark-Ranger im Einsatz ist
Gemeinsam informieren sie als Ansprechpartner*innen auf der Fläche oder bei Veranstaltungen über den Naturpark und seine schützenswerte Flora und Fauna. Außerdem halten die Ranger Stege und Beobachtungstürme instand und kontrollieren die Verkehrssicherheit auf regionseigenen Flächen. Als von der Region bestellte und vereidigte Vollzugsbeamt*innen sind sie auch dafür verantwortlich, dass die Regeln im Naturpark Steinhuder Meer eingehalten werden. Sie kontrollieren beispielsweise, ob die geltende Verordnung von den verschiedenen Interessensgruppen auf dem Steinhuder Meer eingehalten werden. Dazu zählt zum Beispiel die Kontrolle der Befähigungsnachweise, Einhaltung der Befahrensregeln und vieles mehr. Wenn es zu Konflikten kommt, vermitteln die beiden und tragen so zu einem guten Miteinander bei. „Unser Ziel ist es die Menschen aufzuklären, warum es so wichtig ist die einzigartigen Lebensräume zu behüten. Dafür arbeiten wir täglich als Mittler zwischen Mensch und Natur“, erklärt Hauke Zirfas.
Neben ihrer täglichen Arbeit liegen Svenja Becker besonders Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung am Herzen. Sie möchte die Akzeptanz und das Verständnis für die Arbeit der Ranger stärken und plant, das Junior-Ranger-Programm neu zu starten, um junge Menschen für den Naturschutz zu begeistern. „Ich will etwas bewirken und dazu beitragen, unsere Natur auch für künftige Generationen zu bewahren.“
Hintergrund: Ranger*innen in Naturparken
In den Nationalparken, Biosphärenreservaten, Wildnisgebieten und Naturparken in Deutschland gibt es über 700 Ranger*innen. Von den 104 Naturparken haben derzeit etwa die Hälfte Ranger*innen im Einsatz, in Niedersachsen sind es vier von 14. Im Naturpark Steinhuder Meer hat der erste Ranger 2014 seine Arbeit aufgenommen, seit 2020 gibt es eine zweite Ranger-Stelle.